In "The Wagner Complex. Genesis and Meaning of The Ring" nimmt der New Yorker Philosoph Tom Artin eine psychoanalytische Auslegung des berühmten Wagner'schen Opern-Zyklusses vor. Er analysiert die Einstellung Wagners gegenüber der grundlegenden Rolle, die das Unbewusste im Alltag und im schöpferischen Vorgang spielt, unter Rückgriff auf psychoanalytische Kategorien. Artin geht davon aus, dass der Wagner'schen und der Freud'schen Perspektive die gemeinsame Keimschicht der kulturellen Atmosphäre des mittleren und späten 19. Jahrhunderts zugrunde liegt. In seiner Deutung ist nicht etwa Wagner der Patient, der auf der Couch des Herrn Dr. Freud liegt und "frei assoziieren" darf. Vielmehr liefern beide in unterschiedlichen Medien gleichermaßen starke, symbolische Darstellungen einer conditio humana, die jeweils als 'grundlegend', d.h. zeitlos gültig, präsentiert wird. Tom Artin entwickelt daraus die These, dass der Ring nicht nur die phantasievollen Abenteuer und Missgeschicke seiner erfundenen Helden, Götter, Riesen, und Zwerge inszeniert, sondern dass Wagner das Drama überzeitlich-allgemeiner und unbewusster psychischer Konflikte in einen einheitlichen, symbolischen Zusammenhang stellen wollte. (Textsprache: Englisch)
Inhaltsverzeichnis:Acknowledgements 1. Introduction: The Unconscious 2. Rheingold: Anxiety 3. Walküre: Melancholia 4. Siegfried: Family Romance5. Götterdämmerung: Splitting Appendix: A Note on Fairbairn's "Internal Saboteur"
Kritiken:
"Each time the author pushes his insights to their most dangerous point, we emerge with an expanded respect for Wagner's intuitive genius." (John Harbison, Compositor, Conductor and Professor at the Massachusetts Institute of Technology)
" 'The Wagner Complex' could easily become one of the classics of psychological criticism, on the same order as Freud's excellent sutdy of Leonardo Da Vinci, or the Ernest Johnes 'Hamlet and Oedipus' " (Gerald Dugan)
The Wagner Complex. Genesis and Meaning of The Ring.by Tom Artin / Free Scholar Press, NY, USA ISBN: 978-0-615638782 | 264 Seiten, kartoniert | 19,80 €
Der langjährige Oxford-Professor Nick Bostrom ist einer der einflussreichsten Transhumanisten und meist zitierten Philosophen unserer Zeit und bekannt für seine provokanten Thesen und technofuturistischen Annahmen. Er hält den Mind Upload für eine mögliche und erstrebenswerte Technik der Zukunft. Er glaubt, dass wir mit Hilfe einer Superintelligenz die technologische Reife erzielen können, um den Kosmos digital zu kolonisieren. In computergenerierten virtuellen Welten läge das Utopia, das zu erreichen zum obersten Ziel der Menschheit erhoben wird. Bostroms Visionen werden im Silicon Valley und von Männern wie Elon Musk oder Sam Altman mit Begeisterung gelesen und zur Blaupause realer Entwicklungen. Es ist dringend geboten, diese Ideen zu hinterfragen und ebenso konsequent wie philosophisch reflektiert zu kritisieren.
Dieses Buch leuchtet scharfsinnig und prägnant das Feld des Transhumanismus aus. Es bietet eine detaillierte Darstellung von Bostroms Denken und eine kritische Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen und ethischen Implikationen. Ebenso werden aktuelle Forschungsstände technischer Optimierungsideen präsentiert und in einen zu führenden gesellschaftlichen Diskurs eingebracht. Mit einer klaren und zugänglichen Sprache navigiert der Autor durch komplexe Gedankenwelten und lädt dazu ein, über die tiefgreifenden Fragen unserer Zeit nachzudenken, sowie die prinzipiellen Grenzen und ethischen Dimensionen des technologischen Fortschritts zu erforschen und zu hinterfragen. "Eine hervorragend systematische Vermessung trans- und posthumanistischer Lehren sowie eine umfassende Ausleuchtung der totalitären Geltungsansprüche ihres derzeit prominentesten Vertreters. Dieses Buch sollte weite Kreise ziehen!“ - Professor Dr. Hubertus BuscheRalf Stapelfeldt (*1970) ist ein anerkannter Philosoph und Autor, der sich intensiv mit den Schnittstellen von Mensch, Technologie und Gesellschaft auseinandersetzt. Als Mit-Herausgeber des einflussreichen Sammelbandes „Künstliche Intelligenz: Die große Verheißung“ hat er dazu beigetragen, eine Vielzahl von Perspektiven und wissenschaftlichen Beiträgen zu den Potenzialen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz zusammenzuführen. In seinem Buch „Ist der Mensch ein Computer?“ hinterfragt er mit Verweis auf Daniel Dennett und Thomas Nagel die Parallelen und Unterschiede zwischen dem menschlichem Geist und maschineller Intelligenz.
Stapelfeldts Arbeiten zeichnen sich durch ihre tiefgründige Analyse und ihre Fähigkeit aus, komplexe Themen einem breiten philosophisch interessierten Publikum verständlich zu machen. Dabei beleuchtet er die prinzipiellen und ethischen Dimensionen des technologischen Fortschritts.
Ralf Stapelfeldt lebt und arbeitet in Berlin.Ralf Stapelfeldt: Transhumanismus, Mind Upload und Utopia. Eine kritische Auseinandersetzung mit Nick Bostrom542 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover). ISBN: 978-3-911549-01-1 • 38,20 € (D) / 39,30 (A)
Voltaire (eigentlicher Name: François Marie Arouet, 1694-1778) veröffentlichte Das Zeitalter Ludwigs XIV. im Jahr 1751. Voltaire war einer der prominentesten Vertreter der französischen Aufklärung und wurde bereits zu Lebzeiten infolge seines kosmopolitischen Auftretens und öffentlich-intellektuellen Scharfsinns international bewundert, nicht zuletzt vom preußischen König Friedrich II.
Das vorliegende Werk gehört zu den wichtigsten Texten der Geschichtsschreibung seiner Epoche. In einer Mischung aus Sittengemälde und politisch-militärischer Entwicklungsgeschichte erscheint das europäische 17. Jahrhundert vor unseren Augen als eine überaus farbige, wenn auch von militärischer Gewalt getränkte Erzählung des Fortschritts von Kultur und Zivilisation. Voltaire prägte damit den Europabegriff des 18. Jahrhunderts, indem er Politik vor allem als das Wirken und die Händel einzelner Personen, also als Ausdruck ihrer persönlichen Leidenschaften, Stärken und Schwächen darstellt. ‘Das Volk’ erscheint, wenn überhaupt, nur als Verfügungsmasse der Machtinteressen der herrschenden Eliten, auch wenn der gute Herrscher letztlich nur jener ist, der von ‘seinem’ Volk geliebt wird. Bei Erscheinen des Buches lag die Französische Revolution noch 38 Jahre weit in der Zukunft.
Auch wenn Voltaire das Bild Ludwigs XIV. teilweise schönt, so ist seine Schilderung von dessen Gesamtpersönlichkeit bis hin zum späten politischen Fall doch bemerkenswert offen und bis ins Detail um Objektivität bemüht. Voltaires Liebe gilt denn auch im Kern nicht der einzelnen Person, auch nicht jener des Sonnenkönigs, sondern der kulturellen Leistungskraft seiner französischen und der anderen europäischen Nationen seiner Zeit.
683 Seiten mit 1 Illustration (Stammbaum). Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-30-6 - 28,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Frage, in welchem Umfange man naturaliter überhaupt von Möglichkeiten sprechen kann. Die reale Möglichkeit, als Verlaufsspielraum des Wirklichen verstanden, ist eines der großen philosophischen Rätsel unserer Zeit: Die Wissenschaft verneint diesen Verlaufsspielraum nach Kräften, der Mensch und seine Gesellschaft können ohne ihn nicht leben. Unser Begriff der Freiheit verlangt hier eine Klärung. Wolfgang Sohst bearbeitet diese Frage zunächst aus naturwissenschaftlicher Sicht, indem er den Begriff der Determination in der zeitgenössischen Physik kritisch untersucht. Diese kulminiert in der wichtigen Frage, ob am Ende auch der Mensch überhaupt wählen kann zwischen verschiedenen Ereignisverläufen seines täglichen Lebens, ja sogar zwischen verschiedenen Schicksalen.Eine entsprechende Behauptung liegt nicht nur den großen Religionen zugrunde, sondern ist überhaupt die Voraussetzung jeglichen sozialen Zusammenlebens. Die Möglichkeit der Entscheidungsfreiheit von Menschen ist seit dem Aufstieg der Naturwissenschaften jedoch fragwürdig geworden. Aus dem heute vorherrschenden naturalistischen Weltverständnis folgt nämlich, dass menschliche Entscheidungsfreiheit weitgehend davon abhängt, ob und in welchem Umfange es bereits auf der physikalischen Ebene so etwas wie Verlaufsspielräume gibt. Diese wichtige Frage wird von den Naturwissenschaften nicht abschließend beantwortet. Im Rahmen einer neuen Emergenztheorie lässt sich zeigen, dass die strukturelle Entwicklung des Universums bis hinauf zur Entstehung von Leben und der kulturellen Sphäre des Menschen durchgehend auf einer strukturellen Freiheit beruht, die auch für die menschliche Handlungsfreiheit entscheidend ist.
Wolfgang Sohst gibt in diesem Band einen sowohl ontologisch und naturwissenschaftlich fundierten als auch praktisch relevanten Überblick über die weit verzweigten Aspekte realer Möglichkeit, d.h. jener Möglichkeit, die auch jenseits unserer Vorstellungen und Wünsche als Verlaufsspielraum gegeben ist. Das Ziel des Unternehmens ist ein besseres Verständnis der Rolle des Menschen in der Welt. Dazu müssen wir aber zunächst erforschen, was uns diese Welt tatsächlich für Spielräume bietet, um sie wahrnehmen zu können.
Das Buch durchmustert sowohl die Grenzbegriffe der Physik (Zeit, Raum, Energie, Prozess) als auch einige ihrer grundlegenden theoretischen Konzepte, speziell den Begriff der Entropie und des Planck'schen Wirkungsquantums. Daran schließt sich ein Beitrag zur gegenwärtigen Emergenzdiskussion an, in der die überragende Bedeutung des Begriffs der Emergenzebene noch vor der Rede von einzelnen emergenten Gegenständen herausgearbeitet wird. Auch hier ist die eingenommene Perspektive genuin philosohisch, aber auch sehr gut informiert über die naturwissenschaftlichen Erkenntnismethoden.Wolfgang Sohst beschreitet hier einen lang überfälligen Weg, indem er ein Modell entwirft, in dem der Widerspruch zwischen (menschlich notwendiger) Verhaltensfreiheit und (naturwissenschaftlich favorisierter) Determination durch eine ontologische Klärung des Emergenzbegriffs gelöst wird.
Weitere Informationen: Ein kurzes Interview mit dem Autor über sein Buch können Sie hier anschauen. Einen Blick in das Inhaltsverzeichnis und die ersten Seiten Buches erhalten Sie hier.
Wolfgang Sohst: Reale Möglichkeit. Eine allgemeine Theorie des Werdens
Gebunden, 485 Seiten, mit 18 Illustrationen. ISBN: 978-3-942106-41-2 • 28,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Durch seine Interpretation von Aristoteles entwickelt Heidegger tatsächlich
eine konkrete Philosophie. Sie ist keine scholastische Philosophie, die sich
in leerem Gerede verliert und den konkreten Vollzug vernachlässigt, sondern
eine Philosophie, die sowohl die allgemeine Anweisung als auch den
konkreten Vollzug gleichermaßen berücksichtigt.
GGünter Figal (Universität Freibug):
„Herr Ma verfügt
über solide Kenntnisse der Heideggerschen Texte und der einschlägigen
Forschungsliteratur. In der genauen Lektüre der Quellen gelingt ihm eine überzeugende und in wesentlichen Punkten
auch deutlich profilierte Darstellung und Interpretation.“ Zhouxing Sun (Zhejiang Universität, Hangzhou, China):
„Der Autor hat sich nicht auf konkrete Texte beschränkt und auch nicht in den
gewohnten Forschungshorizont eingeengt. Er hat mutig das Konzept der
‚konkreten Philosophie‘ aufgeworfen. Die Definition und Erläuterung dieses
Begriffs sind überzeugend, auch wenn noch Raum für weiterführende Diskussionen
besteht.“
Dr. Xiaohu Ma, Associate Professor an der Xi‘an Jiaotong University, ist
auf Heideggersche Philosophie spezialisiert. Er hat Heideggers Die Lehre
vom Urteil im Psychologismus (1913) und Werke von Gadamer zur
griechischen Philosophie ins Chinesische übersetzt. Seine Forschung
beschäftigt sich mit Heideggers Konzept der formalen Anzeige und Vergleichen
mit Philosophen wie Aristoteles, Marx und Nietzsche.
Dieser Titel ist auch als digitales Buch (PDF-Format) erhältlich. Falls Sie daran Interesse haben, setzen Sie sich bitte mit uns per Email unter info@xenomoi.de in Verbindung.
Inhaltsverzeichnis:
Einführung
Kapitel I:
Formale Anzeige als nachhaltige Methode Heideggers
Kapitel II:
Heideggers Frage nach der Vielfältigkeit und Einheit des Seins
Kapitel III: Über
die Lebensbewegung: Heideggers Interpretation der Bewegtheit bei
Aristoteles
Kapitel IV: Über
die ursprüngliche Wahrheit: Heideggers Interpretation von Wahrheit und
Praxis bei Aristoteles
Kapitel V:
Formale Anzeige und konkrete Philosophie
Schlusswort: Wie
betreiben wir Philosophie?
Reihe: Interpretation und Praxis, Bd. 2. Erscheinungsdatum: 17.02.2025
ISBN: 978-3-911549-02-8, ca. 350 Seiten, Paperback. Preis: 24,80 €
24,80 €*
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